Ein Huhn – drei Gerichte: Burritos als Restverwertung

Wenn es nach mir und meinem Mann ginge, würden wir sehr wahrscheinlich schon längst vegetarisch leben. Aber meine Kinder sind wahre Spargeltarzane UND absolute Fleischfresser und würde dann natürlich verhungern. Weil Gemüse ist ja kein richtiges Essen. Wenn ich dann aber Fleisch kaufe, achte ich auf die Herkunft und Qualität (regional, bio, glücklich). Was gerade bei Hühner bedeutet, dass der Kaufpreis dem Gewicht des Vogels in Gold entspricht. Vielleicht etwas übertrieben, aber meine Güte, wenn man für das Fleisch das ausgibt, was es wirklich wert ist, dann kostet das nun mal. Deswegen gibt es das bei uns auch nicht jede Woche.
Damit dann von dem guten Hühnchen wirklich auch das allerletzte Fitzel Fleisch und alle guten Proteine etc verwertet werden, mache ich mindestens zweierlei daraus: Als Grundrezept ein Brathähnchen mit Wurzelgemüse aus dem Ofen, mit dem abgekaubelten Gerippe eine fette Hühnerbrühe, die entweder sofort gegessen oder aber eingefroren werden kann. Weil wir diesmal aber wirklich viel Fleisch übrig hatten – das Huhn war groß – , außerdem noch etwas von der Salsa die ich immer zu Brathendeln mache, kam mir am nächsten Tag die Inspiration für ein schnelles Mittagessen: Burritos. Nun braucht man dazu ja noch Weizentortillas. Hatte ich nicht da, die Geschäfte waren aber, da Sonntag, zu. Kein Problem, denn eine kurze Konferenz mit dem Internet später hatte ich ein einfaches Rezept für selbstgemachte Tortillas. Und das geht wie folgt:
Rezept für Weizenfladen (6 Stück)
250g Weizenmehl
1/2 TL Salz
100 ml Wasser
80 ml Öl
Alle Zutaten in einer Schüssel zu einen glatten Teig verkneten und in 6 Portionen abteilen. Den Teig zu Kugeln rollen, diese 15 Minunten unter einem sauberen Küchentuch ruhen lassen. Danach hauchdünn ausrollen. Währenddessen eine gußeiserne Pfanne auf dem Herd auf mittlere Hitze bringen.
Dann die Tortillas darin nach und nach OHNE Fett anbraten und garen. Zum Warmhalten in den Ofen geben und mit einem sauberen, feuchten Küchentuch abdecken, damit sie nicht austrockenen.
Für die Burritos
2 Handvoll Hühnerfleischreste
100 g Bohnenpaste
3-4 EL Schmand
2 Handvoll geriebener Käse
Salsa
Chiliesauce
evtl. Frühlingszwiebelringe
evtl. Reis
evtl. andere Gemüsereste
Ich habe die Hühnerfleischreste in der noch heißen Pfanne kurz nochmal etwas aufgebraten. Die Bohnenpaste entstand aus einer Handvoll Kichererbsen mit einer Knoblauchzehe und ein paar gekochten Möhren in der Küchenmaschine.
Zum Servieren zuerst ein wenig Bohnenpaste in die Mitte des Fladens streichen. Dann nach Geschmack mit Reis, Gemüseresten, Hühnerfleisch, Salsa, Schmand, Chiliesauce sowie Käse und Frühlingszwiebeln belegen.
Aufrollen und reinbeißen. Yummy! Wir hatten noch Reste vom Wurzelgemüse sowie in der Hühnerbrühe gekochten Reis dazu gemacht, die Möglichkeiten, was man in den Burrito packt sind also reichhaltig. Für die Gemüsefeinde waren das dann zwar nur Reis, Huhn und Kartoffeln, aber hey, hauptsache es schmeckt.
Besonders lecker fand ich die frisch gebackenen Tortillas, viel besser als der Fertigkram aus der Tüte und so schnell und einfach gemacht! Wird es bei uns auf jeden Fall bald wieder geben, auch wenn wir keine Reste von Hühnerfleisch haben. Burritos sollen ja auch vegetarisch ganz toll schmecken.
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