Ich bin unter die Gärtner gegangen!

Um dem stetigen Strom schlechter Nachrichten zu entgehen (Ich bin bekennender Eskapist), etwas für die Figur und den Kopf zu tun, die Kinder müde zu spielen und hoffentlich Ende des Sommers eine reiche Ernte einzufahren, haben wir uns einer befreundeten Familie angeschlossen und bewirtschaften nun gemeinsam deren Kleingarten. Der nicht wirklich klein ist. Also eher ein Großgarten. Und der im letzten Jahr in eine Art Dornröschenschlaf gefallen war. Der recht ambitioniert am Hang liegt. Und über reichlich Brombeeren verfügt. Hatte ich die stacheligen Ranken schon erwähnt?
Wir hatten die warmen Tage über Weihnachten genutzt und haben erste Schneisen in die Hecken geschlagen und eines kann ich feststellen: Brombeeren sind hartnäckig und sehr sehr vermehrungsfreudig. Irgendwie haben wir schon viel gemacht und zwei riesige Berge Grüngut erzeugt, aber es gibt immer noch genügend Ranken, über die man unbedacht und nach Vögel guckend stolpern kann.
Heute haben wir vor allem mal wieder ein bisschen Lagerfeuer gespielt und neben Stockbrot und Würsteln braten auch mal Fladenbrot ausprobiert.
Dafür haben wir einen am Straßenrand verwaisten Römertopf (“Zu verschenken” – das können wir selten stehen lassen) hygienisch gereinigt und als eine Art Pizzasteig benutzt.
Währenddessen haben unsere Kinder sich in den Hang gewühlt, Lehm ausgegraben und eine Regenwurmfarm eröffnet. Der Boden ist sehr schwer und voller Würmer, hoffentlich ein gutes Zeichen für gärnterische Erfolge. Danach gab es leckeres Fladenbrot, inklusive Dreck (der bekanntlich den Magen reinigt)….
Alles in allem ein sehr frischluftiger Tag der verschiedentlich Folgen hatte:
1. Eine Ladung Wäsche, weil sich die Kinder wie Trüffelschweine im Lehm gesuhlt haben.
2. Ausgiebige Badezeit für alle, weil wir nach Lagerfeuer rochen wie Rauchenden.
3. Gesunder Appetit beim Abendbrot (Pellkartoffeln mit überbackenem Chicoree)
4. Eine angenehme Schwere, die in einen gemütlichen Abend mit Tee, Buch und Kerzenlicht müdete.
5. Erste Suchterscheinungen: Wann können wir baldmöglichst wieder in den Garten?
One Response to “Ich bin unter die Gärtner gegangen!”
Wer ein ganzes Leben lang glücklich sein will, der werde Gärtner…..