Entspannte Weihnachten Teil 5: Hausmittelchen gegen Husten und Co.

Da winkt er also, der Virus, und das schon seit zwei Wochen. Erst ist der Große krank, jetzt die Kleine und man kann nur hoffen, dass vor Weihnachten nicht noch Magen-Darm oder etwas ähnlich nettes angeschleppt wird. Weil ich aber nur in dringenden Fällen zum Kinderarzt gehe (erfahrungsgemäß holt man sich da nämlich mehr, als man mitbringt) hier eine kleine Liste von Hausmittelchen, die bei uns helfen und mehr oder weniger gern eingenommen werden.
1. Zwiebelsaft für beginnenden Husten
Am Geschmack scheiden sich die Geister, aber Zwiebeln sind nun mal wunderbar antibiotisch, also Augen sowie Nase zu und durch. Für zwei Hustelinchen braucht man:
2 weiße Zwiebeln, grob gehackt
5 EL Zucker
1 Schraubglas
Die Zwiebeln in das Schraubglas geben, mit dem Zucker überstreuen und im Kühlschrank über Nacht ziehen lassen. Den entstandenen Saft morgens einnehmen. Nach zwei Runden muss man die Zwiebeln austauschen. Der Saft kann prophylaktisch über die ganze Infektsaison genommen werden.
2. Das Zwiebelsäckchen bei Ohrenschmerzen
Eine wahre Offenbarung ist das Zwiebelsäckchen weil es wirklich immer hilft, wenn es anfängt im Ohr zu zwicken. Ist aus den Ohrenschmerzen aber eine Mittelohrentzündung geworden muss man leider zum Arzt – da helfen nur noch starke Medikamente. Aber für die ersten Anzeichen einer Verkühlung ist folgendes sehr lindernd:
1-2 Zwiebeln, grob gehackt
beschichtete Pfanne
altes Mulltuch
alte Mütze
Die Zwiebeln in der Pfanne anrösten bis sie glasig sind und noch heiß in das Mulltuch einschlagen. Dann vorsichtig auf das betroffene Ohr legen – falls zu heiß noch etwas abkühlen lassen – und mit der Mütze fixieren. Nur bei Kindern anwenden, die äußern können dass es zu heiß ist! Sonst drohen Verbrennungen. Sind die Zwiebeln abgekühlt, kann man sie sogar in der Mikrowelle noch einmal erwärmen. Danach muss man aber neue Zwiebeln anbraten.
3. Schwarzer Rettichsaft gegen festsitzenden Schleim
Auf dem Markt und im Gemüseladen liegt jetzt überall schwarzer Rettich, den ich bis vor einem Jahr mit Nichtachtung strafte. Dann zeigte mir meine Schwiegermutter wie man mit eben jenem Rettich und einer Handvoll Kandiszucker einen ganz tollen Saft herstellen kann, der gegen festsitzenden Husten hilft. Funktioniert wirklich!
1 schwarzer Rettich
1 Handvoll Kandis
1 Schale/Becher/Tasse
1 scharfes Messer
Den Rettich oben aufschneiden, dann oben etwas breiter aushöhlen, nach unten hin immer schmaler werden und in die Unterseite nur ein kleines Loch für den Abfluss des Saftes bauen. Den Rettich auf einen stabilen Behälter setzen, mit Kandis befüllen und über Nacht stehen lassen. Der Kandis zieht den Rettichsaft, der nach unten in das Gefäß abläuft. Einfach nach Bedarf nehmen. Ist der Kandis verschwunden, den Rettich weiter aushöhlen und Vorgang wiederholen.
4. Ingwer-Zitronen-Tee für virale Infekte
Ingwer und Zitrone hilft immer gut bei viralen Infekten. Die Schärfe des Ingwers macht sogar etwas wach!
1 kleine Knolle Ingwer
1 Bio-Zitrone
1 l kochendes Wasser
2 EL Honig
Den Ingwer schälen, grob haken und mit kochendem Wasser übergießen. Die Zitrone heiß abspülen, in Scheiben schneiden. Den Tee mit Honig abschmecken und die Zitronenscheiben dazu geben. Am besten in einer Thermoskanne aufbewahren und regelmäßig eine Tasse davon trinken.
5. Salbeitee bei Halsentzündungen
Salbei gehört bei mir zu den Standardkräutern auf dem Balkon, was sich ganz gut trifft, denn Salbeitee ist ein super Hausmittel gegen Halsentzündungen. Man kann viel davon trinken und wem er zu eigenwillig schmeckt, gibt einfach ein paar Blätter getrocknete Minze dazu. Das Kraut ist winterhart, daher kann man immer mit frischen Blättern arbeiten. Das schmeckt auch deutlich besser, als die fertigen Teebeutel, die eine muffige Note verströmen. Salbeitee war DIE Heilmethode unseres bayerischen Landarztes, der neben Bettruhe und einer Wochen schulfrei selten was anderes verordnete. Hat immer gewirkt!
1 Handvoll Salbeiblätter
optional: 1 El getrocknete Minze
500 ml kochendes Wasser
2 EL Honig
Die Kräuter mit kochendem Wasser überbrühen, 10 Minunten ziehen lassen und dann in eine Thermoskanne abseihen. Die Kräuter dürfen auf keinen Fall im Tee verbleiben – Keimbildung ist möglich. Mit Honig abschmecken und regelmäßig genießen.
6. Hafer-Apfel-Orangen Brei als Stärkungskost
Während eines Magen-Darm-Infektes ist einem selten nach Essen. Das ist okay, ein normal gesunder Mensch kann ein paar Tage ohne feste Nahrung auskommen. Wichtig ist aber die Flüssigkeit! Gerade bei kleinen Kindern muss man da sehr wachsam sein, damit sie nicht dehydrieren. Für akute Infekte haben wir hier immer ein Nährlösung mit Mineralsalzen, die die Kinder trinken. Wenn der Infekt abklingt, aber der Appetit noch nicht so richtig in Schwung kommt, hilft folgendes Rezept aus einem alten Kochbuch:
Pro Kötzelchen
1 Handvoll Haferflocken
Saft von einer Bio-Orange
1 saurer Apfel
1 EL Joghurt
Die Haferflocken mit dem Orangensaft einweichen. Den Apfel auf einer Reibe fein in die Haferflocken reiben. Saure Äpfel sind hier besser, weil sie viel Pektin enthalten. Pektin ist ein darmregulierender Stoff. Wem das mit dem Saft zu sauer ist, kann etwas Agavendicksaft oder Ahornsirup untermischen. Ist das Kind schon fitter, kommt noch ein Esslöffel Joghurt dazu.
7. Hühnersuppe gegen Alles
Nicht umsonst wird Hühnersuppe in den USA auch “Jewish Penicillin” – also jüdische Penicillin – genannt. Keine Ahnung wieso, aber sie hilft gegen Alles – Infekte, schlechtes Wetter, schlechte Laune, schlechte Verfassung. Daher möchte ich hier nochmal auf mein Rezept für Hühnersuppe verweisen:
1 Bio-Suppenhuhn
1 Stange Lauch
2 Möhren
Ein kleines Stück Ingwer
2 -3 Selleriescheiben
1 Lorbeerblatt
4 Pimentkörner
Salz
Pfeffer
Das Gemüse putzen und fein würfeln. Das Huhn waschen und trockentupfen, dann zusammen mit dem Gemüse und dem Ingwer sowie Lorbeerblatt und Piment in einen großen Topf geben. Mit Wasser angießen bis das Huhn komplett bedeckt ist plus ca. 3 Finger breit Wasser. Aufkochen und dann eine bis 1,5 Stunden köcheln lassen. Das Huhn entnehmen und das Fleisch von den Knochen fisseln. Die Brust für einen Hühnersalat aufheben, das restliche Fleisch zur Suppe geben. Diese mit Salz und Pfeffer abschmecken. Als Einlage eignen sich Graupen oder Nudeln, die aber immer extra gekocht werden sollten. Besonders malade Zeitgenossen bekommen etwas von der Brühe abgeschöpft.
Wie heißt es so schön in der Werbung? “Bleiben Sie gesund.” Und falls nicht, naja, dann sind ja hier genug Tipps versammelt. Ich verlassen ich aber auf den gesunden Menschenverstand meiner Leser, die wissen, wann man dann doch besser zum Arzt geht. (Kleiner Tipp: Hohes Fieber, Husten seit einer Woche, extrem verschlechterter Allgemeinzustand, etc.pp).
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