Gemüse der Saison stellt sich vor: Die Pastinake

Supermarkt, 13.30 Uhr, Gemüseabteilung.

Die Speisekammer: “Hallo du Würzelchen, dich kenn ich doch aus der LandlustliebeliebesLand, du bist die Petersilienwurzel, nech?”

Pastinake, genervt: “Nein ich bin die Pastinake. Siehst du nicht wie dick ich bin? Die Petersilienwurzel ist viel schlanker und hat ein ebenmäßigeres Erscheinungsbild. Außerdem ist sie am Blattansatz nicht so knubbelig. Also wirklich, wie kann man das verwechseln.”

Speisekammer: “Oh, Verzeihung. Wo kommst du denn her? Bist du was exotisches?”

Pastinake: “Nein! Ich bin ein europäischer Ureinwohner! Und ich war mal ein richtiger Star, bevor diese krude Kartoffel mir die Show gestohlen hat. Dieses ungehobelte Gewächs aus Südamerika ist nicht annähernd so fein wie ich, aber wird hier kultiviert wie ein Star.”

Speisekammer: “Eigentlich siehst du ja ganz lecker aus. Wie schmeckst du denn?”

Pastinake: “Danke, dass du fragst. Ich habe den typisch erdigen Geschmack eines Wurzelgemüses, bin aber auch etwas süßlich – daher kann man mich sogar zum Backen von Kuchen verwenden. Aus mir wurde sogar schon Bananenersatz und Pudding gekocht! Good old times…. Außerdem mögen mich Babies als Brei sehr gerne. Das ist sogar gesund, weil ich nämlich wenig Nitrit enhalte, dafür viel Kalium, das ist wichtig für die Nerven.”

Die Speisekammer: “Das klingt doch hervorragend. Wieso liegst du jetzt wieder hier?”

Pastinake:” Ich habe jahrelang an meinem Comeback gearbeitet und Redakteure von ambitionierten Zeitschriften überzeugt, wieder mehr über mich zu schreiben. Du bist also nicht die erste, die mich ausfragt. Immerhin gibt es mich mittlerweile sogar wieder im Discounter zu kaufen – ich bin also absolut massentauglich geworden.”

Die Speisekammer: “Ein letztes Wort zu deinen Maßen und Inhaltsstoffen?”

Pastinake: “Ich bin zwischen 10 und 20 cm lang und meistens eher dick, außerdem kegelförmig. Ich bin sehr gesund: ich enthalte viermal so viel Vitamin C wie Karotten. Wie gesagt habe ich einen sehr geringen Nitritgehalt, sogar wenn man mich in gedüngtem Boden zieht. Weil ich sehr stärkehaltig bin, mache ich außerdem gut satt. Nimmst du mich jetzt mit, oder müssen wir noch länger quatschen?”

Die Speisekammer: “Ja natürlich, ich muss auch mal schauen wo meine Tochter hingelaufen ist… ah die räumt die Müsliregale aus. Nun, dann kommt mal mit, liebe Pastinake! Kalium für die Nerven kann ich gut gebrauchen.”

Pastinake, Lateinisch: Pastinaca Satvia, geeignet für Eintöpfe, Pürees, als Kuchenzutat oder roh geraspelt als Salat.

Zutaten für sechs Portionen Honigpastinaken als Beilage:

300g Pastinaken

2 EL Butter

2 EL Honigt

etwas Salz.

Die Pastinaken schälen, in Scheiben schneiden und in etwas Salzwasser bissfest garen. Abgießen, dann die Butter in eine Pfanne schmelzen und den Honig darin aufschäumen lassen. Die Pastinaken dazugeben und karamelisieren lassen. Toll als Beilage zu Braten oder Kotletts.

 

 

 

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