Von Pferden, Rindern und Pfertiggerichten

Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich dazu auch noch meinen Senf abgeben soll, schließlich hat Frau Burmester im Spiegel alles Wesentliche dazu gesagt.
Was mich allerdings umtreibt ist meine eigene Gleichgültigkeit. Weil es mich einfach nicht überrascht, nicht wundert, nicht mal ekelt, weil ich weiß, dass so etwas nicht ungewöhnlich ist, weil da, wo viel Ware an den Mann gebracht wird, auch viel Mist an den Mann gebracht wird.
Ja, ich esse auch Fertiggerichte, denn auch ich habe manchmal einfach keinen Bock zu kochen. Allerdings wähle ich da lieber die vegetarische Variante, weil den Witz: “Da ist das drin, was se in der Metzgerei noch vom Boden zam’kehrt ham” den kenne ich seit meiner frühesten Kindheit. Also mache ich im Zweifelsfall lieber Pizza Magahrita oder Gemüsemaultaschen.
Generell habe ich aber kein Problem damit, Pferd zu essen, als Kind habe ich Eselssalami geliebt! Wenn irgendwo Pferd drin ist, sollte es allerdings auch draußen dran stehen.
Skandale in der Fleischindustrie sind übrigens so alt wie diese selbst. In Chicago lief ich zufällig durch das runtergekommene, ehemalige Meatpacking District und habe mich in Folge dessen intensiv mit Upton Sinclair und seinem Roman “The Jungle” befasst. Wen es interessiert, kann sich eine Rede von Theodore Roosevelt zum Thema durchlesen, wer tiefer in die Materie einsteigen will, liest am Besten Sinclair selbst. Es wird kolportiert, dass gelegentlich Arbeiter in den Fleischwolf fielen, die Produktion deswegen aber nicht angehalten wurde. Soylent Green lässt grüßen. Bon Appetit!
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